Gedenkfeier für die Mitglieder der Lechleitergruppe

5. August 2016

Denkmal am Lechleiterplatz

Denkmal am Lechleiterplatz

Liebe Kameradinnen und Kameraden, liebe Freundinnen und Freunde!

Einladung zur Gedenkfeier für die Mitglieder der Widerstandsgruppe um Georg Lechleiter. 1942/43 starben die mutigen Frauen und Männern des Arbeiterwider-stands gegen die Nazi-Herrschaft durch das Fallbeil. Wir erinnern an ihre Taten gegen das NS-Terror-System. Wir würdigen Ihren Beitrag für die Beendigung des Krieges, für den Sturz Hitlers und für eine sozialistische Zukunft.

Unser Gedenken gilt allen Opfern der Naziherrschaft und aktuell allen Opfern rechter Gewalt. Wir denken an die Opfer der Kriege und terroristischer Anschläge. Flüchtlinge, die vor Kriegen und Hungersnöten ihre Heimat verlassen und bei uns Schutz und berufliche Perspektiven suchen, sind hier willkommen. Hetze und Gewalt gegen Zuwanderer treten wir entschieden entgegen. Wir verurteilen jede Art von Gewalt gegen Menschen und Anschläge auf Asylunterkünfte. Solidarität und eine breite Willkommenskultur sind gefragt. Wir als VVN-Bund der Antifaschisten wirken mit bei der Gestaltung einer solidarischen Gesellschaft.

Georg Lechleiter und seine Mitstreiter der Widerstandsgruppe bleiben unvergessen. Sie sind auch heute noch Vorbilder in unserem Streben nach einer friedlichen Welt ohne Krieg und ohne faschistische Gewalt und Unterdrückung.

Wir treffen uns zur Gedenkfeier am:

Donnerstag, dem 15. September 2016,

18.00 Uhr, am Georg-Lechleiter-Platz

Mannheim, Schwetzingerstraße.

Programm:

Antifaschistische Lieder

Redebeitrag von: Janka Kluge(GF LV VVN-BdA BaWü)

Grußworte des DGB Regionalvorstandes Nordbaden

und des AK Antifa im JUZ i. SV „Friedrich Dürr“.

VVN Mannheim trauert um Elke Kammigan-Bentzinger

6. Mai 2016

Elke Kammigan-Bentzinger beim Ostermarsch 2016, Foto: Guerrero1963/Beobachternews

Elke Kammigan-Bentzinger beim Ostermarsch 2016, Foto: Guerrero1963/Beobachternews

Am 27. April 2016 ist unsere Kameradin, Freundin und Genossin Elke Kammigan-Bentzinger verstorben. Sie folgte damit sechs Monate später ihrem Ehemann Günter Bentzinger, der im Oktober 2015 verstarb. An diesem Verlust hat Elke schwer getragen.

Elke war als aktive Antifaschistin Mitglied im Vorstand der VVN, wo sie seit vielen Jahren ihren Schwerpunkt hatte. Mit der DKP war sie aktive Kämpferin für Frieden und Abrüstung, für soziale Gerechtigkeit, gegen Faschismus, Rassismus, Hass und Gewalt.

In Hamburg geboren, entstammte sie einem antifaschistischen Elternhaus. Der Vater wurde von den Nazis verfolgt und ins KZ gesperrt.
Persönlich betroffen, engagierte sie sich schon früh gegen das Vergessen, kannte in Mannheim noch viele alte Antifaschisten/-innen, Kommunisten-/innen und Sozialdemokraten/-innen, die unter dem Nazi-Terror gelitten hatten.

Für sie war es eine Herzenssache und Verpflichtung, alljährlich, zusammen mit der VVN, die Gedenkfeiern zum Jahrestag der Hinrichtung der Georg-Lechleiter-Gruppe zu gestalten. Am 70. Jahrestag hielt sie eine bewegende Rede bei der gemeinsamen Veranstaltung von VVN und Stadt Mannheim.

Elke war mit ihrem Engagement an vorderster Stelle dabei,
-wenn es, zusammen mit Naturfreunden, Stadt Mannheim, Jüdischer Gemeinde und weiteren Organisationen, um die Verlegung der Stolpersteine, zum Gedenken an NS-Opfer aus Mannheim, ging.
-sie war bei der Planung, Vorbereitung und Durchführung der antifaschistischen Stadtrundgänge, die seit 2007 regelmäßig in Mannheim stattfinden;
-sie engagierte sich in der Gewerkschaftsbewegung und hatte zahlreiche Funktionen. Viele Jahre leitete sie den Frauenarbeitskreis des DGB Mannheim, war Mitgestalterin des Internationalen Frauentages und kämpfte mit ihren Kollegen/-innen der IG Druck und Papier für bessere Arbeitsbedingungen und mehr Lohn. Für ihr Engagement wurde sie mit der Hans-Böckler-Medaille des DGB ausgezeichnet.
-zur Erinnerung an Fritz Salm setzte sie sich für eine Straßenbenennung ein. Mittlerweile hat der Gemeinderat der Stadt Mannheim der Namensgebung auf dem ehemaligen Turley-Areal zugestimmt. Weitere Straßen werden in nächster Zeit auf diesem Gelände nach Mannheimer Antifaschisten/innen benannt werden. Die anstehende öffentliche Einweihung der Fritz-Salm-Straße kann Elke nun leider nicht mehr erleben.
-in den letzten Wochen und Monaten hat sich Elke, trotz gesundheitlicher Probleme, nicht nehmen lassen, in Mannheim gegen die Auftritte der rassistischen AfD zu demonstrieren;
-ihr letzter öffentlicher Auftritt war die Ostermarsch-Kundgebung am Ostersamstag 2016 vor der Coleman-Kaserne. In ihrer bewegenden Rede beleuchtete sie ihr Friedensengagement von frühester Jugend an und die Verpflichtung nachfolgender Generationen, daran festzuhalten. Ihre Worte, ihr Engagement und ihre Aufrichtigkeit, werden uns in Erinnerung bleiben und uns Mut für alle weiteren Aktionen machen.

Elke wird uns allen in der VVN-Bund der Antifaschisten, dem Erwin-Eckert-Forum und der Friedensbewegung fehlen. Kameradin Elke Kammigan-Bentzinger wir danken dir für dein unermüdliches Engagement. Vielen von uns warst du Vorbild und wirst dies auch über den Tod hinaus bleiben.

Mannheim, 3.5.2016

Redebeitrag im Rahmen der Kundgebung gegen die AfD-Veranstaltung

14. April 2016

Demo gegen AfD-Veranstaltung im Schützenhaus Feudenheim (Foto: Mannheim Gegen Rechts)

Demo gegen AfD-Veranstaltung im Schützenhaus Feudenheim (Foto: Mannheim Gegen Rechts)

Kundgebung gegen AfD-Veranstaltung am Do. 28.Jan. 2016

Redebeitrag von Fritz Reidenbach

Liebe Antifaschist*Innen,

Wir wollen eine solidarische, offene und demokratische Gesellschaft,
deshalb sagen wir NEIN zum Rassismus der AfD.

Unsere Urväter, die Gründer der VVN-Bund der Antifaschisten, für die ich heute spreche, haben sich 1947 gegründet, um den Verfolgten des NS-Terrorregimes zur Anerkennung und zum Recht zu verhelfen, weil sie Widerstand gegen die Nazis geleistet und dafür in Zuchthäuser und in KZs kamen. Für die Überlebenden war klar, sie wollen mit aller Kraft dem Schwur von Buchenwald gerecht werden, Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg!
Dieses Vermächtnis tragen wir heute weiter. Redebeitrag im Rahmen der Kundgebung gegen die AfD-Veranstaltung weiterlesen »

Ostermarsch-Rede von Elke Kammigan-Bentzinger

14. April 2016

Ostermarsch 2016 (Foto: Guerrero1963/Beobachternews.de)

Ostermarsch 2016 (Foto: Guerrero1963/Beobachternews.de)

Ostermarsch-Rede Elke Kammigan-Bentzinger
am Sa. 26. März 2016 vor der Coleman-Kaserne Ma-Blumenau

Liebe Ostermarschfreunde und –freundinnen.

Mein Name ist Elke Kammigan-Bentzinger. Ich vertrete hier die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes-Bund der Antifaschisten(VVN-BdA). ich gehöre zu den Menschen, die den Hauptteil ihrer Kindheit im krieg verbrachten, also sogenannte Kriegskinder sind. Wir wussten nicht was Frieden ist. ich kann mich erinnern, dass ich meine Mutter gegen Ende des Krieges fragte, was ist, wenn Frieden ist? Ostermarsch-Rede von Elke Kammigan-Bentzinger weiterlesen »

8. Kongress gegen Rechts: Brandstifter*innen stoppen! Rechte Mobilisierung gegen Geflüchtete – Was tun?!

11. Februar 2016

Einladung zum 8. Kongress gegen Rechts: „Brandstifter*innen stoppen! Rechte Mobilisierung gegen Geflüchtete – Was tun?!

am Sa. 5. März 2016 | 10 bis 15 Uhr

im Jugendkulturzentrum FORUM, Neckar-Promenade 46, Mannheim

ES BRENNT! – in Unterkünften für Geflüchtete

Wir informieren, wo es Brandanschläge auf Unterkünfte für Geflüchtete in der Region Rhein-Neckar gegeben hat und wie bisher damit umgegangen wurde: Gibt es Erkennt­nisse über Täter*innen? Was ist der Ermittlungsstand der Polizei? Wie reagiert die Bevölkerung? Hierzu haben wir Vertreter*innen der örtlichen Gruppen, die Geflüchtete unterstützen, eingeladen.

Die Rechte schreitet zur Tat – ob Nazi oder „besorgte*r Bürger*in“ aus der Mitte der Gesellschaft. Wir wollen auf dem Kongress die Entwicklung beschreiben und disku­tieren. Was hat PEGIDA nach über einem Jahr in der Gesellschaft und der Politik angerichtet? Einerseits gibt es viel Unterstützung für Geflüchtete. Im Januar 2015 haben sich 12.000 Menschen auf einer Demonstration für das gemeinsame Zusammenleben in Mannheim stark gemacht. Dies betrifft auch die übergroße Mehrheit der Parteien im Mannheimer Rathaus. Gleichzeitig gibt es aber hasserfüllte Angriffe auf Geflüchtete und Unterstützer*innen. Insbesondere in den sozialen Medien toben sich solche Leute aus. Es scheint so, als ob die Berliner Politik nach dem immer gleichen Muster reagiert: weitere Asyl-Verschärfungen sollen es richten. NPD und III. Weg haben in der Region eine nicht unerhebliche Anhänger*innenschaft. AfD und ALFA versuchen alles, um bei der Landtagswahl in Baden-Württemberg im März 2016 in den Landtag einzuziehen. Wir wollen die bundesweite Politik gegenüber der regionalen besser einordnen können.

Erweiterung und Verbesserung unserer Vernetzung ist unser Ziel. Den Nazis und Rassist*innen wollen wir keinerlei Spielraum geben. Demokratie und Meinungs­freiheit heißt für uns nicht, Nazis und Rassist*innen gewähren zu lassen.

Weiterlesen: Zu Programm und Anmeldung beim Bündnis Mannheim gegen Rechts

Über weltanschauliche Grenzen hinweg – Die 1. Veranstaltung des „Erwin – Eckert – Forum“

11. Februar 2016

Erwin Eckert – Pfarrer und Sozialist

Erwin Eckert – Pfarrer und Sozialist

Am 1.2. fand im Kirchlichen Dienst der Arbeitswelt (KDA) Mannheim die 1. Veranstaltung des „Erwin – Eckert – Forums Religion und Sozialismus“ statt, die mit ca. 25 Besuchern einen guten Anklang fand.

Dr. Gaede, Vorstandssprecher des Bundes Religiöser Sozialisten und Dr. Martin Balzer, Marburg, der Erwin Eckert noch selbst gekannt und dessen Leben beforscht hat, schickten Grußadressen für den Abend, die von Siegmund Bernatek (Mitinitiator des Erwin – Eckert – Forums) verlesen wurden.

Weiter begrüßte Herr Löffler vom Kirchlichen Dienst der Arbeitswelt in kurzer Ansprache die Gäste in den von seinem Dienst zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten.

Über das Leben des religiösen Sozialisten und ehemaligen Stadtpfarrers an der Trinitatiskirche berichtete als weiterer Mitinitiator des Forums Fritz Reichenbach von der VVN – Bund der Antifaschisten Mannheims. Daran schloß sich eine lebendige Frage- und Diskussionsrunde zwischen den anwesenden Atheisten und evangelischen und katholischen Christen an. Zwei ältere Zeitzeugen, die sich noch an Erwin Eckert im Nachkriegsmannheim erinnern konnten, berichteten von Begegnungen mit ihm.

Im Verlauf wurde betont, dass das neue Forum sich nicht nur der politischen und religiösen Geschichte Eckerts widmen will, sondern auch Bezüge zu aktueller Politik und den Austausch darüber über weltanschauliche Grenzen hinweg herstellen will. Das ist an diesem Abend schon ganz gut gelungen und verlangt nach einer Fortsetzung. Gedacht ist daran, auf der nächsten Veranstaltung dieser Reihe die Gefängnisbriefe Eckerts und Dietrich Bonhoeffers, sowie den 1. KZ – Tatsachenbericht “Die Moorsoldaten” von Wolfgang Langhoff vorzustellen. Außerdem hat das Forum noch ein halbes Dutzend weiterer Themen in Reserve, z. B. auch über die neueste Enzyklika von Papst Franziskus.

„…daß bisher nur 2 Gruppen von Menschen versucht haben, den Trieb nach schrankenloser Vermehrung und ichsüchtigem Gebrauch erzeugter Güter einzudämmen: die Frommen und die Sozialisten.“ (Arnold Zweig in „Bilanz der deutschen Judenheit“ 1934)

Gründung des Erwin-Eckert-Forums – Einladung zur Veranstaltung am 1. Februar 2016

14. Januar 2016

Erwin Eckert – Pfarrer und Sozialist

Erwin Eckert – Pfarrer und Sozialist

Das neu gegründete Erwin-Eckert-Forum geht auf Spurensuche von Erwin Eckert, einem Mannheimer, Pfarrer und Sozialist. Wir laden Sie herzlich zur Veranstaltung am 1. Februar 2016 im Haus der Evangelischen Kirche Mannheim, M1, 1a (Breite Straße, Nähe Schloss) Raum 1 – EG ein. Beginn 19 Uhr.

Einladung zur Veranstaltung am 1. Februar 2016 (PDF Dokument)

Weitere Informationen zum Erwin-Eckert Forum finden Sie auf unserer Seite: Erwin-Eckert-Forum

Jahresgrüße 2016

18. Dezember 2015

Liebe Kameradinnen und Kameraden, liebe Freunde!

Wir wünschen euch ein gutes Jahr 2016, verbunden mit

den besten Wünschen für euer persönliches Wohlergehen.

2015 war geprägt durch Aktivitäten zur Solidarität mit

Flüchtlingen. Auch Aktionen gegen Rassisten und Naziauftritte,

wie im Nov. gegen den NPD-Parteitag in Weinheim.

Als VVN-Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten

hatte die Erinnerung an den Widerstand gegen die faschistische

Herrschaft 1933-1945 einen großen Stellenwert. Am Georg-

Lechleiter-Platz gedachten wir am 15.9. in Anwesenheit

von Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz allen Opfern der

NS-Herrschaft.

2016 werden wir weiter aktiv für Frieden, Abrüstung und eine

sozial gerechte Welt eintreten.

Als VVN-Bund der Antifaschisten werden wir Widerstand gegen

Naziauftritte und Nazipropaganda leisten. „Mannheim gegen

Rechts!“ und „Mannheim sagt JA!“ sind auch 2016 wichtige

Bündnisse, in denen wir uns aktiv einbringen.

Bei allen Aktivitäten wollen wir junge Menschen einbeziehen

und unsere VVN-BdA gemeinsam mit euch weiter stärken.

Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus!

VVN- BdA Kreisvereinigung Mannheim
Elke Kammigan-Bentzinger, Dr. Egon Knapp, Susanne Wenz, Hedi Sauer-Gürth, Fritz Reidenbach

Zusammen gegen den NPD-Bundesparteitag am 21./22. November 2015 in Weinheim!

12. November 2015

Nonpd.svgKein Platz für Nazis! Zusammen gegen den NPD-Bundesparteitag!
Für eine solidarische, weltoffene und menschliche Gesellschaft!

Nachdem die neofaschistische „Nationaldemokratische Partei Deutschlands“ (NPD) bereits in den Jahren 2013 und 2014 ihre Bundesparteitage im nordbadischen Weinheim durchgeführt hatte, will die extrem rechte Partei im November 2015 wieder an der Bergstraße tagen.

Kader und Funktionäre der Nazi-Partei aus der gesamten Bundesrepublik wollen sich nun zum dritten Mal in Folge in der nordbadischen Stadt versammeln, um ihre rassistische, nationalistische Politik zu planen, für ihre menschenverachtenden Ziele zu werben und ihre demokratiefeindliche Strategie zu entwickeln. Dabei knüpfen sie an gesellschaftlich weit verbreitete Vorurteile an.

Im Herbst 2014 hatte die Stadtverwaltung Weinheims zunächst die Vermietung ihrer Stadthalle an die NPD verweigert. Eine darauffolgende Klage der Partei war anfangs vom Verwaltungsgericht und dem Verwaltungsgerichtshof zurückgewiesen worden. Erst der Staatsgerichtshof Baden-Württemberg verpflichtete die Stadt dazu, der NPD die Stadthalle zur Verfügung zu stellen.

Bereits im April 2013 war die NPD in Weinheim zusammengekommen. Damals hatten die Rechten ihren Bundesparteitag in einem Gasthaus im Stadtteil Sulzbach abgehalten. Kurz zuvor, am 17. März 2013, war am selben Ort schon der Parteitag des baden-württembergischen NPD-Landesverbandes zusammengekommen. Zum Landesvorsitzenden wurde damals der ehemalige Posträuber und Kroatien-Söldner Alexander Neidlein gewählt.

Die Reservierung der Stadthalle für den diesjährigen NPD-Bundesparteitag wurde für den 21. und 22. November von der Weinheimer Stadtverwaltung bestätigt. Zudem liegen Anfragen für das Jahr 2016 vor.

Die Aktivitäten der NPD sowie neonazistischer AktivistInnen haben sich in den vergangenen Monaten gesteigert. Die Zahl rassistischer Kundgebungen und Demonstrationen sowie der direkten Angriffe auf Geflüchtete und deren Unterkünfte ist 2015 rapide angestiegen. Die Grundlage für Mordversuche, Körperverletzungen und Psycho-Terror an den ohnehin oft traumatisierten Flüchtlingen liefert die NPD mit ihrer Ideologie, die in vielen Elementen dem Programm der historischen NSDAP entnommen wurde.

Gewalt gegen MigrantInnen, Jüdinnen und Juden, Homosexuelle oder Andersdenkende wird in der NPD und ihrem Umfeld nicht nur geduldet, sondern es wird gewaltbereiten Nazis eine politische Heimat geboten.

Warum gerade in Weinheim?

Ab Mitte der 1970erJahre machte Günter Deckert (nicht nur) in Weinheim von sich Reden. Von 1976 bis 1999 saß der verurteilte Holocaust-Leugner mal für die NPD, mal für die „Deutsche Liste“ im Weinheimer Gemeinderat. Von 1989 bis 1999 war er zudem Kreisrat im Rhein-Neckar-Kreis. Bundesvorsitzender der NPD war Deckert von 1991 bis 1996. In dieser Zeit öffnete sich die Partei neonazistischen Zirkeln und verbotenen Gruppierungen. Die NPD radikalisierte sich und nahm unter Deckerts Führung offen nationalsozialistische Elemente in ihre Ideologie auf. 2005 wurde Deckert – zu diesem Zeitpunkt baden-württembergischer Landesvorsitzender der NPD – seiner Parteiämter enthoben. Knapp zwei Jahre später folgte dann der Parteiausschluss. Der mehrfach wegen Volksverhetzung und Aufstachelung zum Rassenhass verurteilte Deckert bewegt sich spätestens seit dem Spätjahr 2014 wieder im Umfeld der regionalen NPD. Deckerts Kommentare sind auf der Internetseite des Kreisverbands zu finden, und im Dezember 2014 referierte Deckert bei der regionalen NPD in Weinheim zum Thema „Asylflut“. Daneben macht die Partei Werbung für die Veranstaltungen des „Deutschen Kreis Kurpfalz“ – ein seit Jahren aktiver rechter Zirkel Deckerts.

Mit Jan Jaeschke verfügt der NPD-Kreisverband Rhein-Neckar über einen fast schon hyperaktiven Vorsitzenden. Der Funktionär, der auch im baden-württembergischen Landesvorstand der Partei sitzt, rühmt sich damit, dass sein Verband die „aktivste Gruppe innerhalb des NPD-Landesverbands“ sei. Das hatte das baden-württembergische Innenministerium Mitte 2013 quasi so bescheinigt. Der in Weinheim wohnhafte Jaeschke genießt angesichts seines Aktivismus offenbar einiges an Renommee in der Partei, auch wenn die aktionistischeren und militanteren Kreise der rechten Szene ihn immer wieder belächeln. Der Kreisvorsitzende fährt – zumindest nach außen – ganz die Linie des aktuellen Parteivorsitzenden Frank Franz, der der Wahlpartei einen seriösen, bürgernahen Anstrich verpassen möchte. Sein Amtsvorgänger Holger Apfel war mit dieser „seriösen Radikalität“ gescheitert. Vor allem vom radikaleren Flügel der NPD hagelt es diesbezüglich immer wieder Kritik.

Wir stellen uns gegen alle Versuche, neonazistische Umtriebe nicht nur in der Rhein-Neckar-Region zu verschweigen oder zu verharmlosen. Wer schweigt stimmt zu!

Wir wehren uns auch gegen alle Versuche, den Widerstand gegen Neonazis in „gut“ und „schlecht“ spalten zu wollen! Die Zusammenarbeit mit allen Nazi-GegnerInnen hat sich in der jüngsten Vergangenheit bei vielen Protesten gegen die NPD und andere Nazi-Gruppierungen bewährt – ob in Mannheim oder Heidelberg, in Wiesloch oder Ladenburg.

Die VVN-BdA stellt sich gegen jegliche Tendenzen, antifaschistischen Widerstand zu kriminalisieren.

Neonazis und der NPD entgegenzutreten ist eine Entscheidung für eine solidarische Gesellschaft, in der alle Menschen gleiche Rechte haben, unabhängig von Hautfarbe, Herkunft, sexueller Orientierung oder religiösen Ansichten. Die VVN-BdA erklärt sich solidarisch mit allen, die dieses Ziel teilen.

Die Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes – Bund der AntifaschistInnen (VVN-BdA) sowie weitere antifaschistischen Gruppen rufen für den 21. und 22. November 2105 zu Aktionen gegen den Parteitag rund um die Weinheimer Stadthalle auf.

Am Samstag, 21. November, wird in Weinheim eine Demonstration unter dem Motto „Gegen den NPD-Parteitag vorgehen! Rassismus und völkischem Nationalismus entgegentreten!“ stattfinden. Diese startet um 13.00 Uhr am Bahnhof in Weinheim.

Für eine Welt ohne Ausgrenzung und Menschenverachtung!
Für das Verbot von NPD und JN!

Für ein Verbot aller faschistischen Parteien und Organisationen!
Gemeinsam gegen den NPD-Parteitag vorgehen!

Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg!

(VVN/BdA KV Heidelberg)

Gedenkfeier für die Lechleitergruppe am 15. September 2015

31. August 2015

Denkmal am Lechleiterplatz

Denkmal am Lechleiterplatz

Liebe Kameradinnen und Kameraden, liebe Freundinnen und Freunde!

Einladung zur Gedenkfeier für die Mitglieder der Widerstandsgruppe um Georg Lechleiter. 1942/43 starben die mutigen Frauen und Männern des Arbeiterwider-stands gegen die Nazi-Herrschaft durch das Fallbeil. Wir erinnern an ihre Taten gegen das NS-Terror-System. Wir würdigen Ihren Beitrag für die Beendigung des Krieges, für den Sturz Hitlers und für eine sozialistische Zukunft.

Unser Gedenken gilt allen Opfern der Naziherrschaft und aktuell allen Opfern rechter Gewalt. Flüchtlinge, die vor Kriegen und Hungersnöten ihre Heimat verlassen und bei uns Schutz und berufliche Perspektiven suchen, sind hier willkommen. Hetze und Gewalt gegen Zuwanderer treten wir entschieden entgegen. Wir verurteilen jede Art von Gewalt gegen Menschen und Anschläge auf Asylunterkünfte. Solidarität und eine breite Willkommenskultur sind gefragt. Wir als VVN-Bund der Antifaschisten wirken dabei mit.

Georg Lechleiter und seine Mitstreiter der Widerstandsgruppe bleiben unvergessen. Sie sind auch heute noch Vorbilder in unserem Streben nach einer Welt ohne Faschismus und Krieg.

Wir treffen uns zur Gedenkfeier am:

Dienstag, dem 15. September 2015,um 18.00 Uhr, am Georg-Lechleiter-Platz, Mannheim, Schwetzingerstraße.

Programm:

Bernd Köhler und Hans Reffert tragen antifaschistische Lieder vor.

Redebeitrag vom Oberbürgermeister der Stadt Mannheim, Dr. Peter Kurz(SPD)

Grußworte des DGB Regionalvorstandes Nordbaden

und des AK Antifa im JUZ i. SV „Friedrich Dürr“.

Eure Teilnahme freuen sich:Elke Kammigan-Bentzinger, Dr. Egon Knapp, Hedwig Sauer-Gürth, Susanne Wenz, Fritz Reidenbach. Besucht unsere Webseite:www.mannheim.vvn-bda.de

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