Vortrag: Europa und die Rechtsentwicklung

8. Januar 2019

Dr. Ulrich Schneider

Dr. Ulrich Schneider, Historiker aus Kassel, Generalsekretär der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer(FIR) und Bundessprecher der VVN-Bund der Antifaschist*innen spricht zu diesem spannenden und komplexen Thema am:

Do. 21. Februar 2019
18 Uhr
im Bürgerhaus Mannheim Neckarstadt-West
Lutherstr. 17

Seit Jahren sind die Rechtskräfte in Europa auf dem Vormarsch. Als Antifaschistinnen und Antifaschisten machen wir uns alle große Sorgen, wie diese Entwicklung weitergeht und ob die Spaltung Europas sich fortsetzt.

Wir schauen nach Polen und sehen die Politik der nationalistischen PIS-Regierung. Wir beobachten Ungarn, wo sich Orban mit der FIDESZ-Regierung nach außen abschottet und sich weigert Flüchtlinge aufzunehmen.

Wir sehen die Entwicklung in Österreich und in Italien, die sich massiv von Brüssel distanzieren und ihren eigenen nationalistischen Kurs verfolgen.

Auch der Brexit-Beschluss in Großbritannien spaltet nicht nur das eigene Land, er vertieft auch die europäische Spaltung.

Wir sehen aber auch die banken- und konzernfreundliche Politik der deutschen Regierung aus CDU/CSU und SPD.

In vielen europäischen Ländern haben sich rechtspopulistische und neofaschistische Kräfte formiert, die an die Macht streben. Auch bei uns hat die AfD zum Angriff auf das EU-Parlament geblasen.

Mit einem solidarischen und demokratischen Europa hat diese fremdenfeindliche und rassistische Politik nichts zu tun.

Europa hat aus unserer Sicht nur dann eine demokratische Perspektive, wenn es sich glaubwürdig gegen rechtspopulistische und extrem rechte Tendenzen und Bestreben zur Wehr setzt. Dies bedeutet, die neoliberalen EU-Verträge müssen überwunden und Europa muss neu begründet werden.

Wie die Gegenkräfte in einzelnen Ländern aufgestellt sind und wie diese außerparlamentarisch Einfluss nehmen können und bei der Europawahl am

26. Mai sich gegen rechts positionieren, dazu wird Dr. Ulrich Schneider als Kenner der politischen Verhältnisse in Europa viele wichtige Erkenntnisse vortragen können.

Im Anschluss an den Vortrag wird es die Möglichkeit zur Diskussion geben.

Jahresabschluss 2018 im Bürgerhaus

21. November 2018

Mannheimer Delegierte bei der LDK 2018 in Stuttgart (v.l. Joachim Kraus, Manfred W. Ramm, Fritz Reidenbach)

In gemütlicher Atmosphäre wollen wir zum Jahresabschluss anhand von Bildern einen Rückblick auf zahlreiche Aktivitäten des zu Ende gehenden Jahres geben.

Die Mannheimer Delegierten der VVN Landeskonferenz in Stuttgart werden ebenfalls berichten.

Kaffee/Tee und Gebäck, sowie verschiedene Getränke werden geboten.

Wir freuen uns auf eure Teilnahme. Auch Gäste sind herzlich willkommen.

Jahresabschluss 2018 im Bürgerhaus

Mannheim Neckarstadt, Lutherstr. 17

am Freitag, 7. Dezember 2019, 15.00 Uhr bis 18.00 Uhr

Raum 102, 1. OG, Fahrstuhl vorhanden.

Einladung zur Gedenkfeier für die Lechleitergruppe 2018

13. September 2018

Liebe Kameradinnen und Kameraden der VVN,
liebe Antifaschistinnen und Antifaschisten.

Wir laden euch alle sehr herzlich ein zur diesjährigen Gedenkfeier für die Mitglieder der Widerstandsgruppe um Georg Lechleiter. 1942/43 starben die mutigen Frauen und Männer des Arbeiterwiderstandes gegen die Nazi-Herrschaft durch das Fallbeil. Wir erinnern an ihre Taten gegen dass NS-System. Wir würdigen Ihren Beitrag für die Beendigung des Krieges, für den Sturz Hitlers und für eine sozialistische Zukunft.

Unser Gedenken gilt allen Opfern der Naziherrschaft und aktuell allen Opfern rechter Gewalt. Wir denken an die Opfer der Kriege und der vielen terroristischen Anschläge. Millionen Menschen fliehen vor Kriegen und Hungersnöten aus ihrer Heimat. Viele sind bei der Flucht ums Leben gekommen. Auch an sie denken wir. Flüchtlinge suchen Schutz und berufliche Perspektiven für sich und ihre Kinder. Auch bei uns sind viele Geflüchtete angekommen, die wir solidarisch unterstützen und heißen sie herzlich willkommen.

Wir verurteilen jede Art von Gewalt gegen Menschen, wir verurteilen rassistische Hetze gegen Zuwanderer und Anschläge auf Asylunterkünfte. Der Hetze gegen alles Fremde und der Spaltung der Gesellschaft setzen wir unsere Solidarität entgegen, für ein gemeinsames Leben im Frieden, mit sozialer Gerechtigkeit und in Vielfalt. Die VVN-BdA tritt ein für die Beseitigung der Fluchtursachen, für die Beendigung aller Kriege, gegen Rüstungsexporte und Kriegsandrohungen, ob Handelskriege, Kalte Kriege und massive Aufrüstung. Abrüsten ist das Gebot der Stunde.

Georg Lechleiter und seine Mitstreiter der Widerstandsgruppe bleiben unvergessen, auch die Spanienkämpfer aus Mannheim, die im Kampf gegen die Franco-Faschisten ermordet wurden. Ihr Kampf gegen den Faschismus und für die demokratischen Freiheitsrechte der Völker sind auch heute noch Vorbild in unserem Streben nach einer demokratischen, friedlichen, gerechten und solidarischen Welt.

Zur Gedenkfeier treffen wir uns am:

Samstag, dem 15. September 2018, 18.00 Uhr,

am Georg-Lechleiter-Platz, Mannheim, Schwetzinger Straße.

Programm:

Antifaschistische und Freiheitslieder werden gesungen.

Redebeitrag von: Stefan Fulst-Blei, SPD-Abgeordneter des baden-württembergischen Landtages und SPD Kreisvorsitzender in Mannheim.

Anschließend erfolgen Grußworte

 

Gut besuchte Veranstaltung des Erwin-Eckert-Forums Mannheim zum 125. Geburtstag von Erwin Eckert

10. September 2018

Erwin Eckert – Pfarrer und Sozialist

Am 15. Juni 2018 sprach der Marburger Historiker und Eckert-Biograf Friedrich-Martin Balzer auf Einladung des Erwin-Eckert-Forums Mannheim im Haus der Evangelischen Kirche Mannheim. Balzer hatte eigens zu diesem Termin die Parlamentsreden Eckerts ausgewertet und in Auszügen vorgetragen.

„Wie Erwin Eckert um Deutschlands Zukunft kämpfte“,erläuterte Balzer anhand von Auszügen aus Parlamentsreden der Jahre 1948/49 im Badischen Landtag.(1) Eckert war überzeugt, so Balzer, „dass es für unser Volk nur den einen Ausweg aus seiner gegenwärtigen furchtbaren Not gibt, der über eine wahre Demokratie zum Sozialismus führt.“ Wie Eckert und seine Partei, die KPD, sich dies vorstellte, erläuterte er so:

1. Es sei hohe Zeit, „dass an die Stelle der Rechtswillkür und der Rechtsbeugung der letzten 12 Jahre……eine Rechtsprechung trete, zu der unser Volk wieder Vertrauen gewinnt.“

2. „Die demokratischen Grundrechte könnten allerdings solange nicht verwirklicht werden, als die Verfügungsgewalt über die ökonomische Grundlage unserer Gesellschaft nicht in der Hand der werktätigen Klasse liege.“

3. „Jeder Missbrauch wirtschaftlichen Einflusses zu politischen Zwecken, jeder Versuch der Ausbeutung und Unterdrückung der wirtschaftlich Schwachen solle gesetzlich geahndet werden…..Die Betriebe der Kriegsverbrecher und aktiven Nationalsozialisten sind ohne Entschädigung in Gemeineigentum zu überführen.“

Nachdem am 18.Mai 1947 die CDU 57 % der Stimmen bei den Landtagswahlen in Baden erhielt, wurde die Allparteienregierung in der französischen Zone aufgelöst. Die CDU richtete nun ihre Politik ausschließlich westlich aus. „1948 ging die Etappe der antifaschistisch-demokratischen Neuordnung in Westdeutschland zu Ende. Die Restauration wurde befestigt.“ Damit war „der außen- und innenpolitische Weg zur militärischen Westintegration und zu einem westdeutschen Separatstaat klar vorgegeben.“

Eckert geißelte auch im Landtag das Agrarreformgesetz, dass seiner Auffassung nach den Großgrundbesitzern ihre über Jahrhunderte widerrechtlich angeeigneten Besitztümer sicherte, anstatt, wie Eckert bereits 1926 forderte, die Fürsten entschädigungslos zu enteignen. So war Badens größter Landbesitzer, Fürst von Fürstenberg, nach Angaben des Regierungsberichterstatters, im Besitz von 26.000 ha Wald. Ein weiteres zentrales Thema Eckerts im Landtag war die Frage, wie der Frieden gesichert werden kann und eine neue Konfrontation zwischen NATO und der Sowjetunion vermieden wird. Eckert betonte, „.. dass die Verschiedenheit der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Struktur zwischen dem Osten und dem Westen nicht unausweichlich zu einer blutigen Auseinandersetzung um die Weltherrschaft führen muss.“

Zur Verfassungsdebatte im Landtag und in den Westzonen hatte er auch eine ganz klare Position: „Eckert beschwor seine badischen Kollegen, den Grundgesetz-Entwurf abzulehnen, weil er für die Schaffung einer gemeinsamen deutschen Verfassung eintrat und eine Verfassung für einen separaten Weststaat ablehnte. Die Mehrheit ignorierte diese Vorstellung und wie bekannt, trat das Grundgesetz am 24. Mai 1949 mit der Gründung der Bundesrepublik in Kraft. Im Oktober 1949 folgte die Gründung der DDR auf dem Gebiet der damaligen Ostzone.

Balzers Vortrag gab viele Anregungen zur Diskussion. Zuvor sprach der frühere Bischof der Evang. Landeskirche Badens, Dr. Ulrich Fischer über Erinnerungen an Erwin Eckert und über die von ihm mitinitiierte Rehabilitierung Erwin Eckerts. Zu Beginn begrüßten Thomas Löffler für den KDA Mannheim und Fritz Reidenbach für die VVN-BdA Mannheim die Teilnehmer.

Weitere Reden und Texte zu Erwin Eckert auf: www.friedrich-martin-Balzer.de und zum Erwin-Eckert-Forum Mannheim und ind der Rubrik Erwin-Eckert-Forum auf unserer Seite.

 

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1.) Vortrag von Friedrich-Martin Balzer, 1948/49 Jahre der Entscheidung. Broschüre vom 16.6.2018, pad-Verlag Bergkamen(auch erhältlich bei Mitgliedern der VVN Mannheim)

Entscheidungsjahre 1948/49 – Wie Erwin Eckert für Deutschlands Zukunft nach 1945 kämpfte.

10. Juni 2018

Erwin-Eckert-Forum Mannheim

lädt ein:

Anlässlich der 125. Wiederkehr des Geburtstages von Erwin Eckert am 16. Juni, laden wir zu einer Vortragsveranstaltung mit dem Marburger Historiker und Eckert-Biograph, Friedrich-Martin Balzer, ein. Sein Thema:

Entscheidungsjahre 1948/49 – Wie Erwin Eckert für Deutschlands Zukunft nach 1945 kämpfte.

Erwin Eckert wurde am 16. Juni 1893 in Zaisenhausen geboren, kam mit den Eltern nach Mannheim, machte hier das Abitur und studierte Theologie und Philosophie.

1927-1931 war er Pfarrer an der Trinitatiskirche. Er wurde Mitglied der SPD und später geschäftsführender Vorsitzender des Bundes der Religiösen Sozialisten. Er trat antimilitaristisch gegen Panzerkreuzerbau und SPD Wehrprogramm auf. Seine Partei­nahme für die UdSSR und sein antifaschistisches Auftreten brachten ihn in Gegensatz zur Kirchenleitung und zur SPD. Erwin Eckert flog aus der SPD, Eckert wurde Mitglied der KPD, der Bund Religiöser Sozialisten enthob ihn seiner Funktionen und die Kirche entließ ihn im Dezember1931 aus dem Dienst. Sein Leben spielte sich nun außerhalb der Kirche ab. Den erstarkenden Faschismus wollte er verhindern. Die Nazis steckten ihn 1933 ins Gefängnis, 1936 wurde er erneut inhaftiert. 4 Jahre Zuchthaushaft folgten.

Erwin Eckert gab nicht auf. Er überlebte die Nazizeit und nahm 1945 erneut einen Anlauf, Demokratie und soziale Gerechtigkeit in der Gesellschaft zu verwirklichen, eine Gesellschaft ohne Krieg und Faschismus. Wie dies konkret geschah, darüber spricht Friedrich-Martin Balzer

Am Freitag, 15. Juni 2018, um 18 Uhr,

im Haus der Evangelischen Kirche in Mannheim,

M 1, 1a, im Foyer(EG). Eingang Breite Straße.

Ablauf der Veranstaltung:

Liedbeiträge von Gizem Gözüacik

Begrüßung:

Thomas Löffler, Kirchlicher Dienst der Arbeitswelt(KDA)Mannheim.

Fritz Reidenbach, VVN-Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten,

Kreis­­vereinigung Mannheim.

Dr. Ulrich Fischer (Landesbischof i.R.)

„Erwin Eckert – Eine Erinnerung“

Referat von Friedrich-Martin Balzer

Das Erwin-Eckert-Forum wird getragen von:

Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes-Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten(VVN-BdA), Kreisvereinigung Mannheim,

Deutsche Kommunistische Partei (DKP), Kreis Mannheim.

Fritz Reidenbach, Martin Huhn, Erich Vehrenkamp, Roland Schmidt, Klaus Dollmann

In Kooperation mit dem Kirchlichen Dienst der Arbeitswelt(KDA) Mannheim, M 1, 1a

Verant. i.S.d.PR: Fritz Reidenbach Mozartstr. 33 , 68549 Ilvesheim

Jahreshauptversammlung bei der VVN-BdA

4. Juni 2018

Jahreshauptversammlung bei der VVN-BdA (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten). Eindeutig wurden die Mitglieder des Vorstandes bestätigt. Um den weiteren Aktivitäten Rechnung zu tragen, wurde das Leitungsteam ergänzt.

Die Songruppe „Trotz alledem“ eröffnet der Versammlung mit antifaschistischen Liedern. Im ausführlichen Rechenschaftsbericht wurde deutlich, dass die Aktivitäten der VVN-BdA so wichtig sind wie bei Ihrer Gründung vor 70 Jahren. Gegründet als Selbsthilfeorganisation, um die Opfer des Faschismus bei der Wiedergutmachung zu unterstützen und zur Umsetzung des Schwurs von Buchenwald:

„Wir stellen den Kampf erst ein, wenn auch der letzte Schuldige vor den Richtern der Völker steht! Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.“ sind die Aufgaben gerade in einer Zeit der Erstarkung des Populismus und Faschismus wichtiger denn je.

Der Bericht der Landesgeschäftsführerin Janka Kluge zeigte die Aktivitäten auf Länderebene und berichtet auch von den Untersuchungsausschüssen im Zusammenhang mit dem Nationalsozialistischen Untergrund.

Den Mitgliedern und Gästen aus Gewerkschaften und vom Arbeitskreis Justiz wurden die fürs kommende Jahr geplanten Aktionen vorgestellt. Neben den zahlreichen Gedenktagen wie z.B für die Lechleitergruppe am 15. September, werden in Zusammenarbeit mit der Abendakademie und dem Arbeitskreis Justiz weiter die Stadtführungen veranstaltet. Mit Spannung wird der Aufbau des Dokumentationszentrums Nationalsozialismus im Marchivum verfolgt. Dabei wird sich sie VVN aktiv beteiligen.

Nach ausführlichen Diskussionen wurde die Versammlung mit dem traditionellen Lied der Moorsoldaten beendet.

Lothar Letsche zur Feier 70 Jahre VVN in Mannheim

22. Februar 2018

 

Lothar Letsche (links) mit Fritz Reidenbach

Nach Stichworten, die Punkte aus den vorausgegangenen Programmteilen aufgriffen, wurde spontan ein Redebeitrag improvisiert. Er wurde anschließend aus dem Gedächtnis rekonstruiert.

1. Vorhin wurde ein Film gezeigt: Fahrzeuge und Soldaten der US-Armee rücken im Frühjahr 1945 nach Mannheim in das heutige Baden-Württemberg ein. Es war eine zerstörte Brücke über den Rhein zu sehen. Das hat mich sehr berührt. Eine ähnliche Brücke gab es damals über die Donau bei Donauwörth. Dass sie zerstört war, verhinderte im April 1945, dass der Zug mit Häftlingen aus dem Zuchthaus Ludwigsburg weiter fahren konnte. In ihm saß mein Vater. Er war seit 1940 einer der politischen Gefangenen in Ludwigsburg gewesen. Alle sollten sie nach Mauthausen gebracht werden. Nun wurden sie in das Zuchthaus Kaisheim bei Donauwörth verfrachtet. Dieses Zuchthaus verwechselten die anrückenden USA-Truppen zuerst mit einer SS-Kaserne und beschossen es. Dann kamen sie als Befreier. Ohne diese zerstörte Brücke bei Donauwörth säße ich vielleicht heute nicht hier. Lothar Letsche zur Feier 70 Jahre VVN in Mannheim weiterlesen »

Erinnerung an Anette Langendorf

7. Februar 2018

Anette Langendorf (1893-1969) war in den 1920er und 30er Jahren Politikerin der KPD im Mannheimer Gemeinderat und im Badischen Landtag. Nach 1933 wurde sie aktiver Teil des Mannheimer Widerstands gegen das NS-Regime. Ihr Mann Rudolf wurde mit 18 weiteren Widerständlern der Lechleiter-Gruppe 1942 hingerichtet. Sie kam 1944 ins KZ Ravensbrück und überlebte nur aufgrund der Solidarität ihrer Mithäftlinge.

Nach Kriegsende 1945 kam sie zurück nach Mannheim und setzte ihre politische Tätigkeit fort. Ihr Hauptaugenmerk galt den NS-Verfolgten und den Menschen aus dem Widerstand. Sie wurde 1946 in den neuen Gemeinderat gewählt und war 1947 Mitbegründerin der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN).

Der Dokumentarfilm „Die Aufrechte – Anette Langendorf, eine Mannheimer Antifaschistin“ erinnert an eine mutige Kämpferin für ein Leben in Frieden und für demokratische Verhältnisse im Mannheim der Nachkriegszeit. Ein Film von Fritz Reidenbach, Klaus Dollmann, Annette Lennartz und Chris Hölzing.


Filmpremiere am Sonntag, 30. Januar 2022 im Cinema Quadrat Mannheim mit Vorstellungen um 11 und um 14 Uhr Tickets: https://cinema-quadrat.de

Mit Einführung und anschließender Diskussion mit den Filmemacher*innen. Eintritt frei, Platzreservierung erforderlich (zur Zeit 2G Plus Regel, bitte aktuelle Corona-Verordnung beachten). Ticketreservierung: https://cinema-quadrat.de


Dokumentarfilm „Die Aufrechte – Anette Langendorf, eine Mannheimer Antifaschistin“

Den Film „Die Aufrechte – Anette Langendorf, eine Mannheimer Antifaschistin“ über Youtube streamen

Dokumentarfilm „Die Aufrechte – Anette Langendorf, eine Mannheimer Antifaschistin“ von Fritz Reidenbach, Klaus Dollmann, Annette Lennartz und Chris Hölzing. DEU | 2022 | 72 Minuten | © VP68 Mannheim | https://vp68.de

Weitere Materialien zum Film

Trailer zum Film

Audio: Die Hörversion zum Film aus dem Freien Radio Bermuda.funk

Audio: Bericht von Anette Langendorf über das KZ Ravensbrück (gelesen von Bettina Franke)

Audio: Abschiedbrief von Rudolf Langendorf an seine Frau (gelesen von Veit Lennartz)

Folgendes Referat wurde zum 70 jährigen Bestehen der VVN BdA Mannheim verfasst

Anette Langendorf

Anette Langendorf (1894 – 1969) war eine profilierte Antifaschistin und Kommunistin, die bei der Gründung und dem Aufbau der VVN Mannheim große Anstrengungen vollbracht hat.

Sie wurde als Anette Glanzmann am 3. Januar 1894 in Leipzig geboren. Erinnerung an Anette Langendorf weiterlesen »

70 Jahre VVN Mannheim – Referat von Fritz Reidenbach

6. Januar 2018

von Fritz Reidenbach

 

1. Die Befreiung von der NS-Terrorherrschaft erfolgte

durch die Anti-Hitler-Koalition.

Bei uns marschierten die US-Truppen am 29.März 1945 in Mannheim ein.

-befreit fühlten sich all jene, die in irgendeiner Weise unter dem NS-Regime gelitten hatten, die Opfer waren oder Angehörige von Opfern der NS-Macht

-viele Menschen der Region waren über das Ende des Krieges erleichtert, aber von Befreiung war nicht die Rede. Erst 1985 sprach der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker vom 8. Mai als dem Tag der Befreiung. Er würdigte den Widerstand und den Anteil der Kommunisten am Widerstand.

70 Jahre VVN Mannheim – Referat von Fritz Reidenbach weiterlesen »

Erinnerung an den sozialdemokratischen Widerstandskämpfer Jakob Baumann

6. Januar 2018

Jakob Baumann

(MK) Jakob Baumann wurde am 20. April 1893 in Neckarau, das damals noch eine selbstständige Gemeinde war, geboren. Er erlernte den Beruf eines Werkzeugmachers bzw. Feinmechanikers und war bis 1934 Betriebsratsvorsitzender bei der Traktorenfirma Heinrich-Lanz, heute John Deere auf dem Lindenhof. Beim „Lanz“ wurde er aus politischen Gründen entlassen und verhaftet.

Jakob Baumann war verheiratet und hatte zwei Kinder. Seine Tochter Hilde Baumann war später langjähriges Mitglied im Gemeinderat der Stadt
Mannheim und als hauptamtliche Mitarbeiterin bei der IG Chemie -heute IGBCE -sowie bei der Arbeiterwohlfahrt (AWO) aktiv.

Jakob Baumann war von 1928 oder 1930 bis 1933 Stadtverordneter der SPD und nach dem Krieg von 1946 bis 1951 Mitglied des Mannheimer Gemeinderates und als Gewerkschaftssekretär bei der IG Metall beschäftigt.

Am 31. März 1951 ist er im Alter von nur 57 Jahren verstorben. Seine 10jährige Inhaftierung unter den Nazis ist an ihm nicht spurlos geblieben. Im Juni 2011 wurde vor seinem ehemaligen Wohnhaus in der Mönchwörthstraße ein Stolperstein verlegt.

Wie gefährlich und oft von Zufällen abhängig die illegale Widerstandsarbeit in Nazi-Deutschland war, lässt sich am besten an Hand von einigen Episoden ermessen. Das Beispiel Jakob Baumann soll für viele stehen. Erinnerung an den sozialdemokratischen Widerstandskämpfer Jakob Baumann weiterlesen »

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