Stolperstein für Philipp Geis
Stolperstein für den Antifaschisten Philipp Geis
Am 11. April 2013 wurde in G 4 an der Stelle, an der das Haus Nr. 19 stand, für den Heizer Philipp Geis ein Stolperstein verlegt.
Günter Bentzinger sprach für die VVN Mannheim:
„Hier wohnte der Heizer Philipp Geis. Fast vergessen. Doch jetzt wollen wir einen Stolperstein für ihn verlegen. Das Stadtarchiv Lahnstein hatte uns mitgeteilt, dass der Niederlahnsteiner Bürger Philipp Geis 1940 im KZ Buchenwald ermordet wurde.
Er war Kommunist und war über das Rheinland nach Mannheim gekommen.
Und es wurde die Frage gestellt: ob wir nicht einen Stolperstein für ihn verlegen wollten?
Die VVN-Bund der Antifaschisten hat die Patenschaft für diesen Stolperstein übernommen. Wir haben versucht, den Lebensweg von Philipp Geis nach zu vollziehen.
Im Jahr 1933 wurde Philipp Geis verhaftet. Er kam für ein Jahr ins KZ Dachau. Nach seiner Entlassung und trotz seiner furchtbaren Erfahrungen im KZ suchte er wieder Kontakt zu seinen Freunden und Genossen. Er wurde politischer Leiter des Unterbezirks Baden-Pfalz der
Kommunistischen Partei Deutschlands(KPD). Der Widerstand gegen die Nazis nahm um diese Zeit vor allem in Speyer, Frankenthal und Ludwigshafen zu. Das währte nicht lange. Die Nazis kamen ihnen mit Hilfe des Agenten Koch, der sich in die Gruppe eingeschlichen hatte, auf die Spur. Koch war Vertrauensmann von Kriminalinspektor Hauck, wie nach dem Zusammenbruch der Naziherrschaft bekannt wurde. Am 12. Mai 1937 kam es zu einem Massenprozess gegen pfälzische Antifaschisten, unter ihnen Philipp Geis. Nach 18 Monaten Zuchthaus wurde er direkt ins KZ Buchenwald verschleppt. Dort wurde er 1940 ermordet. Es ist zu vermuten, dass auf den Begleitpapieren von Philipp Geis, wie bei so vielen, „Rückkehr unerwünscht!“ gestempelt war.