Stolperstein für Friedrich Char

Stolperstein für den Widerstandskämpfer Friedrich Char (1889 – 1944) aus der Neckarstadt am 17. September 2024 vor seinem ehemaligen Wohnhaus in der Moselstraße 15 verlegt.

Auf Anregung von Frau Marga Char aus Brühl/Baden wurde der Blick auf Friedrich Char und seinen Beitrag zum Widerstand gegen die Nazibarbarei in der Öffentlichkeit bekannt. Weitere Recherchen im Marchivum, im VVN-Archiv und in der Gedenkstätte Brandenburg-Görden brachten bisher unbekannte Fakten ans Licht.

Friedrich Char wird am 25. März 1889 in Ingelfingen-Künzelsau geboren. Er erlernte den Beruf des Malers. Friedrich Char heiratete die ein Jahr jüngere Berta Deeg. Sie bekommen vier Kinder. Am 10. Oktober 1924 zieht die Familie von Heilbronn nach Mannheim. Nach der Wohnung in er Traitteurstr. 21 und S 6,10a zieht die Familie 1937 in die Moselstraße 15.

Friedrich Char führt ein eigenes Malergeschäft. Er ist aktiv gegen den Aufstieg der Nazis und leistet Widerstand mit den Kommunisten. Bereits 1933 wird er verhaftet und zu 7 Monaten Haft verurteilt. 1937 kam es zu einer weiteren Verhaftung und er wurde wegen „Hochverrats“ zu 2 Jahren Zuchthaus verurteilt.

Sein ältester Sohn Karl stirbt als Soldat 1941 an der Ostfront. Er selbst sieht 1943 nach der Landung der Alliierten in Italien den Krieg als verloren an. Durch eine Denunziation wird er erneut verhaftet, vom Gericht zum Tode verurteilt und am 27. März 1944 im Zuchthaus Brandenburg-Görden hingerichtet. Dort wird an seinen Widerstand erinnert.

Frau Marga Char hat bei ihrer Recherche von der Gedenkstätte diese Informationen erhalten und wollte, ein Zeichen der Erinnerung an den mutigen Großvater ihres verstorbenen Mannes setzen.

Sie regte eine Stolperstein-Verlegung an und im Kontakt mit der Mannheimer VVN fand sie Unterstützung und die Übernahme der Kosten für den Stolperstein durch Spenden der VVN.

Marga Char hielt eine bewegende Rede bei der Verlegung des Stolpersteins und würdigte ihren ermordeten Schwieger-Großvater: „Friedrich Char schwor seiner Meinung nicht ab, ertrug die Quälereien der Nazis und ging mit erhobenem Haupt in den Tod.“

Auch die VVN Mannheim zeigte sich zufrieden damit, daß mit dem Stolperstein für Friedrich Char das Erinnern und Gedenken im öffentlichen Raum gestärkt wurde. Friedrich Char hat mutig in schwieriger Zeit gehandelt und ist damit Vorbild für zukünftige Generationen.

Nie wieder Faschismus Nie wieder Krieg.