Stolperstein für Gustav Grywatsch
Stolperstein für Gustav Grywatsch (1899-1938)
Am 5. Oktober 2017 wurde für den Antifaschisten und Kommunisten, der bei den Interbrigaden in Spanien kämpfte und von den Franco-Faschisten erschossen wurde, ein Stolperstein in der Wachtstraße 30, seiner letzten Wohnung vor der Verhaftung verlegt.
Bei der Verlegung sprach Fritz Reidenbach vom Vorstand der Mannheimer VVN.
„Als Vertreter der VVN-Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten, die diesen Stolperstein für Gustav Grywatsch veranlasst und durch Spenden der Mitglieder finanziert haben, möchte ich kurz zum Leben von Gustav Grywatsch sprechen.
Gustav Grywatsch wurde 1899 in Rostock geboren. Er kam mit 24 Jahren nach Mannheim. Sein Beruf war Ankerwickler und Schlosser. Er engagierte sich politisch in der KPD, gehörte dem Vorstand der Ortsgruppe der KPD Waldhof an. Sein Arbeitsfeld war die Erwerbslosenarbeit und er gehörte der Roten Hilfe an.
Nach der Machtübertragung an die Nazis wurde er 1933 von der Gestapo verhaftet und kam ins Landesgefängnis, von dort ins KZ nach Kislau.
Gustav Grywatsch wohnte damals mit seiner Frau Charlotte Elisabeth Früh in der Wachtstraße 30. Er stand als KPD-Funktionär auf der Fahndungsliste der Polizei.
Gustav Grywatsch meldete sich freiwillig zu den Interbrigaden, nachdem die Franco-Faschisten die gewählte Volksfront-Regierung 1936 militärisch bekämpfte. Bei diesen Kämpfen im Thälmann-Bataillon gegen die Putschisten und Faschisten wurde er 1938 von den Franco-Truppen erschossen.
Fritz Salm hat das antifaschistische Wirken in seinem Buch „Im Schatten des Henkers“ gewürdigt.
Der Liedermacher Bernd Köhler (Schlauch) hat Gustav Grywatsch und andere Spanienfreiwillige in seinem Lied: „Nazis raus aus unsrer Stadt..!“ in den 70iger Jahren lebendig werden lassen.
Wir Antifaschist*innen gedenken mit diesem Stolperstein dem antifaschistischen Widerstand von Gustav Grywatsch und vielen anderen Kämpfern. Dies soll Erinnerung und Mahnung sein, dass es nie wieder Faschismus geben darf.“