MANNHEIM sagt JA! Flüchtlinge willkommen! Für Vielfalt statt Hass und Angst!
21. Januar 2015
Ein Beitrag der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten(VVN-BdA), Kreisvereinigung Mannheim, zur Demo am Sa. 17.01.2015 in Mannheim.
MANNHEIM sagt JA!
Flüchtlinge willkommen! Für Vielfalt statt Hass und Angst!
Zum heutigen Aktionstag „Mannheim sagt JA!“ erklären wir uns
als Antifaschisten, Kreisvereinigung Mannheim solidarisch mit allen Teilnehmern, die gegen Hass und Gewalt gegen Flüchtlinge demonstrieren.
Die VVN wurde 1947 von Verfolgten der Naziherrschaft gegründet, um deren Ansprüche und deren Anliegen in der Gesellschaft zu vertreten.
Wir sind Teil der breiten antifaschistischen Bewegung in unserem Land und stets wachsam, wenn Rassisten und Faschisten gegen Minderheiten ihre Hetze verbreiten und wenn Zuwanderer und diejenigen, die zur Solidarität mit Flüchtlingen aufrufen bedroht oder körperlich angegriffen werden.
Heute sind die Zeitzeugen des Widerstandes zwischen 1933 und 1945 fast alle gestorben, aber ihr Vermächtnis lebt fort. Ich nenne hier vor allem Paul Schreck der im KZ Buchenwald interniert war, oder Heiner van der Laan der im KZ Mauthausen in Österreich einsaß oder Jakob Baumann der 10 Jahre im Gefängnis saß und Fritz Salm, der 3 ½ Jahre Gefängnis absitzen musste.
Diese Vertreter des Widerstandes, die überlebt haben, haben vor der Welt geschworen, Nie wieder Krieg, Nie wieder Faschismus!
Für uns ist die Erinnerung und das Gedenken an den Widerstand in Mannheime -ich nenne hier die Widerstandsgruppe um Georg Lechleiter- von großer Bedeutung. Unsere antifaschistische und antirassistische Orientierung und unsere Werte weisen auf Integration und Teilhabe, auf demokratische Vielfalt, statt brauner Einfalt.
Alle demokratischen und linken Kräfte in unserer Gesellschaft sind aufgerufen, mehr für soziale Gerechtigkeit zu streiten, mehr für die Schaffung neuer Arbeitsplätze und für berufliche Perspektiven für junge Menschen zu tun.
Die Lösung der sozialen Frage ist eine der wesentlichen Voraussetzungen, das Abrutschen nach rechts außen oder in den Terrorismus zu verhindern.
Heute stehen wir gemeinsam zum JA für eine menschenwürdige Behandlung der Flüchtlinge. Wir dürfen nicht zulassen, dass wir in gute und schlechte Demokraten, in gute und schlechte Linke aufgespalten werden. Eine Gleichsetzung links und rechts verbietet sich schon allein aus unserer deutschen Geschichte und aus den aktuellen Auseinandersetzungen.
Wir wenden uns gegen jegliche Hetze von rechts, von der NPD, von der AfD oder durch PEGIDA.
In vielen Städten haben große Kundgebungen klar Stellung gegen PEGIDA bezogen. Sie werden auch in Mannheim und der Kurpfalz auf unseren Widerstand stoßen.
Wir dürfen aber auch nicht unterschlagen, warum und woher die Flüchtlinge zu uns kommen. Sie kommen aus Krisen- und Kriegsgebieten, sie kommen aus Ländern wo Hungersnöte die Menschen zur Flucht zwingen.
Wir sind nicht stolz darauf, dass Deutschland drittgrößter Waffenlieferant der Welt ist. Deshalb muss die Politik dazu beitragen, die Kriege weltweit zu beenden, Waffenexporte zu verbieten und eine neue Flüchtlingspolitik in Europa ein zu leiten. Verfolgung und Vertreibung von Minderheiten aus europäischen Ländern muss entschieden verurteilt werden.
Unsere Gesellschaft steht vor großen Herausforderungen die gemeistert werden müssen. Die Politik darf nicht abwarten und tatenlos verharren, sie muss über die UNO und die EU aktiv eine gerechte und solidarische Politik betreiben.
Unsere Gesellschaft hat Potential die ankommenden Flüchtlinge gut zu versorgen und auch zu integrieren. Es kommen Menschen in Not zu uns.
Wir sind ein wirtschaftlich starkes Land und dürfen auch nicht vergessen, dass während der Naziherrschaft viele Menschen aus Deutschland fliehen mussten um ihr Leben zu retten. Deshalb ist ein umfassendes Asylrecht in Deutschland politisch geboten.
Wir sagen Nein zu Hass und Gewalt.
Wir sagen JA zur menschenwürdigen Behandlung der Flüchtlinge.
Die Kurpfalz ist bunt und Mannheim sagt JA!