Macht mit – Radelt mit!
4. August 2022
Sa. 13. August 2022, Treffpunkt 11.00 Uhr, Schloßhof Mannheim
Mit dem Fahrrad zu Stationen des antirassistischen und antifaschistischen Widerstandes in Mannheim lädt die VVN-BdA Mannheim ein. Einige Radbegeisterte und Geschichtsinteressierte wollen teilnehmen.
Um 11.00 Uhr Treffpunkt im Ehrenhof des Mannheimer Schlosses. Begrüßung: Fritz Reidenbach vom VVN-BdA Kreisvorstand
„Wie Richter Orlet im August 1994 am Landgericht Mannheim dem Ober-Nazi Günter Deckert Charakterstärke und Verantwortungsbewusstsein in der Urteilsbegründung bescheinigte und auf 1 Jahr zur Bewährung wegen Volksverhetzung und Holocaustleugnung urteilte. Ein Skandalurteil löste vor Ort und weltweit Protest und Entsetzen aus“. Heiner Ritter vom AK Justiz erinnert sich.
Im alten Rhein-Café am Rheinufer in Ma-Lindenhof wollte der Holocaust-Leugner und Rudolf-Hess-Fan David Irving sein neuestes Buch vorstellen. Viele Gewerkschafterinnen und Antifaschistinnen folgten dem Aufruf des DGB-Kreisvorsitzenden Lothar Hüneke 1984 und vermasselten dem Holocaust-Leugner die Schau. Klaus Dollmann vom VVN-BdA Kreisvorstand erinnert sich noch gut daran.
Nächster Stopp ist das Werksgelände von John Deere. Dort wurden 2009 vor Ort 7 Stolpersteine in unmittelbarer Nähe des Denkmals des Werksgründers Heinrich Lanz verlegt, zur Erinnerung an 6 ermordete Widerstandskämpfer, die sich gegen die NS Barbarei stellten und ein Stolperstein für eine von der SS erschossene Zwangsarbeiterin aus der Ukraine. Betriebsräte von John Deere berichten von der Verlegung. Fritz Reidenbach informiert über das Projekt Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig.
Wir radeln weiter zum Lisette-Hartzfeld-Platz, wo uns Barbara Ritter für die Gruppe Frauenwege erläutert, wie es zur Platzbenennung kam, auch über die Namensgebung des Rosa-Luxemburg-Park. Bevor wir weiterradeln werden wir die Bunker-Wandbemalung in der August-Bebel-Straße in Augenschein nehmen.
Weiter geht es zur Rheingoldstraße beim Volkshaus Neckarau. Es war der 1. Mai 2012, die NPD wollte in der Stadt ihre faschistische Hetze verbreiten, was der Gemeinderat ablehnte. In 2. Instanz wurde ein Aufmarsch gerichtlich erlaubt, der dann in Neckarau stattfand. Wir Antifaschist*innen stellten uns in den Weg und blockierten den Weitermarsch der Nazis durch Neckarau. „Nazis raus aus unserer Stadt!“, war einer der Sprechchöre. Mathias Kohler, Antifaschist und SPD-Urgestein aus Neckarau erinnert sich.
Im Anschluss radeln wir gemeinsam zum Strandbad und dort ist unser Abschluss bei der Pizzeria, vorm Campingplatz. Schmückt eure Fahrräder mit Friedensfahnen, Antifaschismus- und Antirassismus-Fahnen.