VVN Mannheim trauert um Elke Kammigan-Bentzinger

6. Mai 2016

Elke Kammigan-Bentzinger beim Ostermarsch 2016, Foto: Guerrero1963/Beobachternews

Elke Kammigan-Bentzinger beim Ostermarsch 2016, Foto: Guerrero1963/Beobachternews

Am 27. April 2016 ist unsere Kameradin, Freundin und Genossin Elke Kammigan-Bentzinger verstorben. Sie folgte damit sechs Monate später ihrem Ehemann Günter Bentzinger, der im Oktober 2015 verstarb. An diesem Verlust hat Elke schwer getragen.

Elke war als aktive Antifaschistin Mitglied im Vorstand der VVN, wo sie seit vielen Jahren ihren Schwerpunkt hatte. Mit der DKP war sie aktive Kämpferin für Frieden und Abrüstung, für soziale Gerechtigkeit, gegen Faschismus, Rassismus, Hass und Gewalt.

In Hamburg geboren, entstammte sie einem antifaschistischen Elternhaus. Der Vater wurde von den Nazis verfolgt und ins KZ gesperrt.
Persönlich betroffen, engagierte sie sich schon früh gegen das Vergessen, kannte in Mannheim noch viele alte Antifaschisten/-innen, Kommunisten-/innen und Sozialdemokraten/-innen, die unter dem Nazi-Terror gelitten hatten.

Für sie war es eine Herzenssache und Verpflichtung, alljährlich, zusammen mit der VVN, die Gedenkfeiern zum Jahrestag der Hinrichtung der Georg-Lechleiter-Gruppe zu gestalten. Am 70. Jahrestag hielt sie eine bewegende Rede bei der gemeinsamen Veranstaltung von VVN und Stadt Mannheim.

Elke war mit ihrem Engagement an vorderster Stelle dabei,
-wenn es, zusammen mit Naturfreunden, Stadt Mannheim, Jüdischer Gemeinde und weiteren Organisationen, um die Verlegung der Stolpersteine, zum Gedenken an NS-Opfer aus Mannheim, ging.
-sie war bei der Planung, Vorbereitung und Durchführung der antifaschistischen Stadtrundgänge, die seit 2007 regelmäßig in Mannheim stattfinden;
-sie engagierte sich in der Gewerkschaftsbewegung und hatte zahlreiche Funktionen. Viele Jahre leitete sie den Frauenarbeitskreis des DGB Mannheim, war Mitgestalterin des Internationalen Frauentages und kämpfte mit ihren Kollegen/-innen der IG Druck und Papier für bessere Arbeitsbedingungen und mehr Lohn. Für ihr Engagement wurde sie mit der Hans-Böckler-Medaille des DGB ausgezeichnet.
-zur Erinnerung an Fritz Salm setzte sie sich für eine Straßenbenennung ein. Mittlerweile hat der Gemeinderat der Stadt Mannheim der Namensgebung auf dem ehemaligen Turley-Areal zugestimmt. Weitere Straßen werden in nächster Zeit auf diesem Gelände nach Mannheimer Antifaschisten/innen benannt werden. Die anstehende öffentliche Einweihung der Fritz-Salm-Straße kann Elke nun leider nicht mehr erleben.
-in den letzten Wochen und Monaten hat sich Elke, trotz gesundheitlicher Probleme, nicht nehmen lassen, in Mannheim gegen die Auftritte der rassistischen AfD zu demonstrieren;
-ihr letzter öffentlicher Auftritt war die Ostermarsch-Kundgebung am Ostersamstag 2016 vor der Coleman-Kaserne. In ihrer bewegenden Rede beleuchtete sie ihr Friedensengagement von frühester Jugend an und die Verpflichtung nachfolgender Generationen, daran festzuhalten. Ihre Worte, ihr Engagement und ihre Aufrichtigkeit, werden uns in Erinnerung bleiben und uns Mut für alle weiteren Aktionen machen.

Elke wird uns allen in der VVN-Bund der Antifaschisten, dem Erwin-Eckert-Forum und der Friedensbewegung fehlen. Kameradin Elke Kammigan-Bentzinger wir danken dir für dein unermüdliches Engagement. Vielen von uns warst du Vorbild und wirst dies auch über den Tod hinaus bleiben.

Mannheim, 3.5.2016