Gedenkstätte Natzweiler-Struthof besucht

7. Mai 2015

Eingang Gedenkstätte KZ Natzweiler-Struthof (Foto: Wikidedia, http://de.wikipedia.org/wiki/KZ_Natzweiler-Struthof)

Eingang Gedenkstätte KZ Natzweiler-Struthof (Foto: Wikidedia, http://de.wikipedia.org/wiki/KZ_Natzweiler-Struthof)

29 Teilnehmerinnen und Teilnehmer folgten am 18. April 2015 der Einladung des Stadtjugendrings Mannheim, des Vereins KZ-Gedenkstätte Mannheim-Sandhofen, der VVN-Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten, Kreis Mannheim und des DGB, die Gedenkstätte Natzweiler-Struthof im Elsaß zu besuchen.
Das Konzentrationslager Natzweiler wurde am 21. April 1941 von den Nazis gegründet, das einzige KZ-Stammlager auf französischem Boden. Rechts und links des Rheins entstanden ab 1943 über 50 Außenlager, darunter auch das KZ Mannheim-Sandhofen, dessen 1060 polnische Häftlinge Zwangsarbeit bei Daimler-Benz leisten mussten.
In Natzweiler, mitten in den Vogesen, wurde roter/rosa Granit abgebaut und die Naziprofessoren, u.a. Prof. August Hirt, der seine Kindheit und Schulzeit in Mannheim verlebt hatte, führten medizinische Experimente an Gefangenen durch. In der „Reichsuniversität“ Straßburg wollte Prof. Hirt eine Schädel- und Skelettsammlung aufbauen. Hierfür wurden KZ-Häftlinge aus Auschwitz nach Struthof gebracht und dort in einer eigens dafür gebauten Gaskammer ermordet, um danach als „Anschauungsmaterial“ einer „nichtarischen Rasse“ zu dienen.
Am 23. Nov. 1944 entdeckten die Alliierten das bereits von der SS evakuierte Lager. Im  KZ Natzweiler und den vielen Außenlagern waren etwa 52.000 Menschen interniert, fast  22.000 Deportierte kamen ums Leben.
Die Gedenkstätte Natzweiler-Struthof ist heute zentraler Ort des Gedenkens und Erinnern an die Nazibesatzung in Frankreich.
Die Exkursion wurde organisiert von Ariane Graske(Stadtjugendring), Fritz Reidenbach(VVN) und Marco Brenneisen(KZ-Gedenkstätte Mannheim-Sandhofen), der auch fachkundig durch die Gedenkstätte führte.
Am Ehrenmahl der Gedenkstätte versammelten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Gedenken an die Opfer der NS-Herrschaft und sangen das Lied der Moorsoldaten.
Unter den Teilnehmern war die Betroffenheit über die NS-Greueltaten groß.
Weitere Exkursionen, u.a. nach Osthofen bei Worms, sind für Herbst 2015 geplant.